Nokia verdrängt Oppo und OnePlus aus dem deutschen Smartphone-Markt

Nokia hat seinen Patentstreit gegen Oppo und OnePlus gewonnen, was zu einem bundesweiten Smartphone-Verkaufsverbot in Deutschland führte.

Das Landgericht München 1 hat in seiner Patentklage gegen Oppo und OnePlus zugunsten von Nokia entschieden und ein bundesweites Verkaufsverbot für Smartphones der chinesischen OEMs in Deutschland eingeführt. Das Verkaufsverbot kommt nur wenige Wochen, nachdem das Landgericht Mannheim zugunsten des finnischen Netzwerkgiganten entschieden und die beiden Parteien aufgefordert hat, einen Vergleich zu schließen. Berichten zufolge weigerte sich Oppo, die Verlängerungsgebühr für seine 4G-Kreuzlizenzvereinbarung mit Nokia zu akzeptieren, was zu dem Verbot führte.

Ein Bericht von Android-Polizei Zu diesem Thema geht hervor, dass Oppo bereits alle Erwähnungen seiner Smartphones und Produktlisten von seiner deutschen Website entfernt hat. Das Unternehmen hat jedoch klargestellt, dass bestehende Nutzer ihre Smartphones ohne Einschränkungen nutzen können und Support und alle zukünftigen Updates erhalten. OnePlus muss die Homepage seiner Website noch aktualisieren, das Unternehmen hat jedoch Smartphone-Produktlisten in der Region deaktiviert. Deutsche Käufer können weiterhin Oppo- und OnePlus-Smartphones bei Drittanbietern erwerben, allerdings nur solange der Vorrat reicht.

Ein separater Bericht von WinFuture enthüllt, dass Oppo und OnePlus sich geweigert haben, die Lizenzverlängerungsgebühr von Nokia zu akzeptieren, da die Unternehmen dafür 2,50 € pro weltweit verkauftem Smartphone zahlen müssten. Da der deutsche Markt nur einen kleinen Teil des gesamten Smartphone-Umsatzes von Oppo und OnePlus ausmacht, war es für die Unternehmen klüger, den Markt zu verlassen, als die Verlängerungsgebühren von Nokia zu akzeptieren.

Schätzungen zufolge haben Oppo und OnePlus in Deutschland einen Marktanteil von 10 % und die Unternehmen liefern jährlich rund zwei Millionen Smartphones in die Region. Das Verkaufsverbot betrifft daher nicht nur die chinesischen Smartphone-OEMs, sondern könnte auch zu einer Verknappung von Android-Smartphones für deutsche Käufer führen.

Nokia hat ähnliche Klagen gegen andere BBK Electronics-eigene Unternehmen wie Realme und Vivo in Deutschland, Frankreich, Finnland, Schweden, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden eingereicht. Wenn die Gerichte zugunsten von Nokia entscheiden, könnte das Unternehmen ein Verkaufsverbot für Smartphones aller BBK Electronics-eigenen Marken in Westeuropa und Großbritannien erwirken.


Über:Android-Polizei, WinFuture